Die RWTH Aachen gehört zu den besten Universitäten der Welt

QS World University Ranking 2020.
Im aktuellen Ranking gehört die RWTH mit Weltrang 138 zu den besten 13 Prozent der bewerteten Universitäten. Die erreichte Platzierung ist Aachens bisher bestes Ergebnis in diesem Ranking. Gegenüber dem Vorjahr steigert sich die Hochschule um sechs Ränge. Unter den deutschen Hochschulen wird wie in den Vorjahren Rang 7 belegt.

Am besten schneidet die RWTH Aachen wie in den Vorjahren beim Indikator „Employer Reputation“ ab. Hier wird der RWTH erneut der gute Ruf unter Arbeitgebern bestätigt. Aachen belegt einen hervorragenden Weltrang 24 – nur die TU München ist besser und belegt Platz 17.

Auch bei der Anzahl der internationalen Studierenden liegt die RWTH deutlich über dem Durchschnitt. Von 100 Studierenden an der RWTH sind 23,1 internationaler Herkunft, während der globale Mittelwert bei 10,8 liegt. Unter den deutschen Hochschulen befindet sich Aachen an dritter Stelle, hinter den Technischen Universitäten München und Berlin.

Die deutlichste Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gelingt der RWTH beim Indikator zur Anzahl der Zitationen pro Mitarbeitenden.

RWTH Open Air

RWTHextern und die RWTH-Bigband laden wieder zum Open Air-Konzert „Jazz im Park“ ein.
Interessierte können anspruchsvollem Bigband-Jazz lauschen und den Abend musikalisch in lockerer Atmosphäre ausklingen lassen. Das Konzert beginnt am Donnerstag, 27. Juni, um 19.30 Uhr auf der Wiese vor dem Bauingenieurgebäude, Mies-van-der-Rohe-Straße 1. Bei Regen wird die Veranstaltung in die Aula des RWTH-Hauptgebäudes, Templergraben 55, verlegt.

Am Mittwoch, 26. Juni, präsentiert der RWTH-AStA – ebenfalls vor dem Bauingenieurgebäude – ab 19.30 Uhr den „Klassischen Abend“ mit dem Kammerchor des Collegium Musicum und der Bläserphilharmonie Aachen.

Am Freitag 28. Juni, lädt die Fachschaft Bauingenieurwesen ab 18 Uhr zum Sommerfest „Schau am Bau“ ein.

Alle Open Air-Konzerte sind kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

„Künstliche Intelligenz und Internationale Sicherheit: Quo vadis?“

Naturwissenschaft und Technik können auf vielfältige Weise Einfluss auf internationale Sicherheit und Frieden ausüben. Die Vortrags- uns Diskussionsreihe „Künstliche Intelligenz und Internationale Sicherheit: Quo vadis?“ beleuchtet die technischen, wissenschaftsethischen und sicherheitspolitischen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen.
Am Montag, 24. Juni 2019, findet die abschließende Podiumsdiskussion statt. Botschafter Peter Beerwerth, Ständige Vertretung Deutschlands bei der Abrüstungskonferenz, Dr. Ulrike Franke, European Council on Foreign Relations und Dr. Frank Sauer, Universität der Bundeswehr München stellen sich den Fragen des Publikums. Die Moderation übernimmt RWTH-Professor Malte Göttsche. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Generali-Saal des SuperC (6. Etage), Templergraben 57 in Aachen.

Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Das Collegium Musicum der RWTH lädt ein

Orchester und Chor des Collegium Musicum der RWTH führen am Freitag, 5. Juli 2019, im Eurogress (Europasaal) Carl Orffs „Carmina Burana“ auf.
Beginn des Konzertes ist um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Die Tickets kosten 15 Euro, ermäßigt 7,50 Euro und können bei Frankenne, Templergraben 48 in Aachen, oder online erworben werden.

Das Collegium Musicum der RWTH Aachen besteht aus etwa 200 Studierenden und Hochschulangehörigen, die sich einmal pro Woche treffen, um das Konzertprogramm zu proben. Im Sommersemester wird ein gemeinsames Programm von Chor und Orchester erarbeitet, während im Winter getrennte Konzerte stattfinden. Die Aufführung am 5. Juli ist das Abschlusskonzert des musikalischen Direktors Raimund Laufen.

Umbrella Award für Francisco Gutiérrez Guzman

RWTH-Wissenschaftler für seine herausragende Forschung zu Schadensmechanismen in Wälzlagern geehrt.
Preisträger des Umbrella Award an der RWTH ist Dipl.-Ing. Francisco Gutiérrez Guzman vom Institut für Maschinenelemente und Systementwicklung. Weitere Preise gingen an Xiaoyou Yiu vom Forschungszentrum Jülich und Lior Kornblum vom Technion – Israel Institute of Technology. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde zum zweiten Mal an herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Umbrella Partner – RWTH, Forschungszentrum Jülich und Technion in Israel – verliehen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des 33. Umbrella Symposiums zum Thema „Energy Conversion“ und „Energy Storage“ am Forschungszentrum Jülich statt. Über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tauschten sich über die aktuelle Forschung zu Energiewandlungs- und Speichertechnologien aus.

Guzman forscht seit April 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Lagertechnik am Institut für Maschinenelemente und Systementwicklung. Sein Fokus liegt auf der Klärung von Schadensmechanismen in Wälzlagern. Er ist Gruppenleiter der Forschungsgruppe „Wälzlager und Freiläufe“ sowie Gründer und Leiter der Forschungsgruppe „Drivetrain and Generators“ innerhalb der European Energy Alliance (EERA).

Umbrella wurde 1983 vom Technion – Israel Institute of Technology, der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich gegründet. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu intensivieren und den wissenschaftlichen Austausch im technologischen Bereich zu fördern. Darüber hinaus bietet die Kooperation Studierenden sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern beider Länder die Chance, über Studienaufenthalte, Summerschools oder gemeinsame Forschungsprojekte neue Impulse zu gewinnen.

Stabilität und Mobilität: Zwei Flüssigkeiten sind der Schlüssel

Phasenwechsel-Random-Access-Memory (PC-RAM) ist eine der neuesten und dennoch ausgereiftesten Speichertechnologien, die zur Erreichung höherer, nicht-flüchtiger Speicherdichten, geringeren Energieverbrauchs und verbesserter Skalierungsmöglichkeiten etabliert worden sind.
In PC-RAMs werden Daten durch Wechsel zwischen glasförmigen und kristallinen Materialzuständen bei Anwendung eines Hitzeimpulses geschrieben. Die der hohen Schaltgeschwindigkeit der Phasenwechselmaterialien in den Speicherzellen zu Grunde liegenden Prozesse auf atomarer Ebene sind bislang aber ungeklärt geblieben. Eine mögliche Lösung dieses Rätsels bietet nun eine Studie einer internationalen Forschergruppe, darunter Festkörperphysiker der RWTH Aachen, die in „Science“ veröffentlicht worden ist. Mit einer Kombination aus neuesten ultra-schnellen Röntgenstreuungsmethoden und fortgeschrittener Simulationsmethodik, haben die Wissenschaftler einen Übergang zwischen flüssigen Phasen hoher und niedriger Temperatur in Phasenwechselmaterialien entdeckt und charakterisiert. Ihre Ergebnisse bieten sowohl neue Einblicke in den Prozess der Glasbildung, als auch Möglichkeiten entsprechende Speichertechnologie zu verbessern.

Aus den Elementen Antimon, Tellur und Germanium zusammengesetzte Phasenwechselmaterialien (PCMs, engl. „phase-change materials“) können genutzt werden, um zunehmend größere Mengen an Daten schnell und energieeffizient zu speichern. Sie finden Anwendung zum Beispiel als Ersatz für Flash-Speicher, in fortgeschrittenen DRAM-Speichern mit nicht-flüchtiger Back-Up-Funktionalität, in sogenannten Storage-Class-Speichern und in Embedded-Lösungen, etwa im Automobilbereich. Wenn ein elektrischer oder optischer Impuls angelegt wird, um diese Materialien lokal zu erhitzen, wechseln sie von einem glasförmigen in einen kristallinen Zustand oder umgekehrt. Die beiden Zustände werden elektrisch zwischen logischer „0“ und „1“ unterschieden, entsprechend des hohen Widerstands im amorphen und des geringen Widerstands im kristallinen Zustand. Den diversen Anwendungen und dem enormen Potenzial von PCMs steht jedoch gegenüber, dass es bis heute nicht gelungen ist zu klären, wie die einzigartigen Eigenschaften der PCMs, die schnelle Kristallisation bei moderat hoher Temperatur und die jahrzehntelange Stabilität bei Raumtemperatur des ungeordneten Zustands, auf atomarer Ebene realisiert werden.

Die Experimente und Simulationen, die von der internationalen Forschergruppe hinter dieser Publikation durchgeführt wurden, bieten neue Erkenntnisse auf der mikroskopischen Ebene. In einem Experiment an der Linac Coherent Light Source (LCLS) in Kalifornien sammelten Wissenschaftler vom European XFEL, der Universität Duisburg-Essen und internationale Projektpartner über 10.000 Beugungsbilder aus Femtosekundenröntgenmessungen, die durchgeführt wurden, während die Materialien ihren Zustand änderten. Den Wechsel zwischen kristallinem und glasförmigem Zustand ausgelöst durch einen optischen Laser-Impuls, wurde der Röntgenlaser benutzt, um Bilder der atomaren Struktur während dieses extrem schnell ablaufenden Prozesses aufzunehmen. Die Experimente zeigten, dass, wenn die vom Laser-Hitzeimpuls generierte Hochtemperaturflüssigkeit genügend schnell heruntergekühlt wird, diese in eine strukturell andersartige Niedrigtemperaturflüssigkeit übergeht. Die beiden Flüssigkeiten unterschieden sich ebenso signifikant in ihren kinetischen Eigenschaften.

Simulationen durchgeführt
Am Institut für Theoretische Festkörperphysik der RWTH wurden Ab-initio-Molekulardynamik(AIMD)-Simulationen durchgeführt, um die während des schnellen Herunterkühlens auftretenden strukturellen Veränderungen zu untersuchen. Das vorrangige Ziel dieser Analyse war es, detaillierte Informationen über die lokalen Strukturmotive zu erhalten und dabei den für den Flüssig-Flüssig-Übergang verantwortlichen Mechanismus zu klären. In der Verteilung der sechs nächsten Nachbarn der Atome, ausgewertet in einer statistischen Analyse der AIMD-Positionsdaten, fanden die Festkörperphysiker eine deutliche Aufteilung der atomaren Abstände in zwei Gruppen von drei kurzen und drei längeren Distanzen. Zusätzlich dazu ausgewertete Korrelationen zwischen nahezu geradlinig ausgerichteten Dreiergruppen von Atomen bestätigten, dass die vorgefundene Separation von einer Peierls-artigen Verzerrung stammt. Diese stellte sich als der dominante Mechanismus des Flüssig-Flüssig-Übergangs und direkt verbunden mit der Änderung der kinetischen Eigenschaften heraus. Des Weiteren zeigten die Berechnungen Veränderungen in den elektronischen Eigenschaften. Die Hochtemperaturflüssigkeit war signifikant metallischer als diejenige niedriger Temperatur. Dieser Befund ist konsistent mit der erhöhten Bindungsstabilität, die spontane Kristallisation aus der amorphen Phase verhindert. Wie im Experiment beobachtet wurde, zeigte die Flüssigkeit hoher Temperatur hohe Mobilität, die Kristallisation (wohlgeordnete Positionierung der Atome im Kristallgitter) ermöglicht, wohingegen in der Flüssigkeit geringer Temperatur einige Bindungen stärker waren, konsistent zur reduzierten Mobilität. Im resultierenden glasförmigen Zustand bleibt die ungeordnete Struktur deshalb erhalten. Entsprechend der zugeschriebenen physikalischen Prozesse ist der Kreislauf zur Informationsspeicherung realisiert durch schnelles Herunterkühlen der Hochtemperaturflüssigkeit, um durch die Niedrigtemperaturflüssigkeit ohne Kristallisation in den glasförmigen Zustand zu gelangen, Erhaltung des Glaszustands während der beabsichtigten Speicherdauer und Kristallisation durch die Hochtemperaturflüssigkeit auf thermische Anregung hin. Allerdings sind die entscheidenden Eigenschaften der PCMs nicht lediglich die hohe Mobilität der Flüssigkeit hoher Temperatur, die schnelle Kristallisation ermöglicht, und die geringe Mobilität der Flüssigkeit niedriger Temperatur und des Glases, um lange Speicherdauern zu garantieren bis zu dem Punkt, wo Kristallisation gänzlich ausbleibt. Vielmehr ist es die einzigartige Aufspaltung in zwei Flüssigkeiten mit sehr unterschiedlicher Temperaturabhängigkeit der Kinetik, die die Bereiche stabilen Glases und schneller Kristallisationsfähigkeit voneinander trennt. Diese Beobachtung, dass PCMs ein stabiles Glas bilden können, aber gleichzeitig sehr instabil bei gehobenen Temperaturen werden, war für Jahrzehnte ein Rätsel für die Forschung.

Die Resultate der Studie helfen weiterhin Glasbildung im Allgemeinen besser zu verstehen. Um die physikalischen Prozesse, die während des schnellen Herunterkühlens und der Glasbildung aus einer Hochtemperaturflüssigkeit bei anderen Materialienklassen auftreten, weiter zu erforschen, sind vergleichbare Experimente und Simulationen, am European XFEL und der RWTH Aachen, geplant.

Die veröffentlichte Arbeit war Teil einer internationalen Zusammenarbeit, die Wissenschaftler der RWTH Aachen, des European XFEL, des Forschungszentrum Jülich, des Instituts Laue-Langevin, des Lawrence-Livermore National Laboratory, der Universität Lund, des Paul Scherrer Instituts, des SLAC National Accelerator Laboratory, der Universität Stanford, des Nationalen Spanischen Wissenschaftsrates (CSIC), der Universität Duisburg-Essen und der Universität Potsdam umfasste. Die dazu beitragenden Wissenschaftler der RWTH Aachen sind Mitglieder des Sonderforschungsbereichs SFB 917 „Nanoswitches“, der, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), seit 2011 Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet mikroskopischer resistiver Schaltprozesse befördert und noch bis 2023 weitergeführt werden wird.

Originalveröffentlichung
Femtosecond X-ray diffraction reveals a liquid-liquid phase transition in phase-change materials.
Zalden et al., DOI: 10.1126/science.aaw1773

„Zweifel am Studium – finde deinen Weg“

Informationsveranstaltung an der RWTH für potenzielle Studienabbrecherinnen und -abbrecher.
Studierende, die mitten im Studium grundsätzliche Zweifel am gewählten Studiengang haben, stehen häufig vor der Entscheidung: Fortsetzung des Studiums oder Umorientierung durch Fachwechsel oder Studienausstieg. Damit verbunden stellen sich viele Fragen. Die Informationsveranstaltung Zweifel am Studium – finde deinen Weg am Dienstag, 25. Juni 2019, versucht Antworten auf diese Fragen zu geben. Sie beginnt um 14 Uhr im Generali-Saal des SuperC, Templergraben 57 in Aachen. Das gemeinsame Angebot der Stadt Aachen, der RWTH, der Fachhochschule, des Forschungszentrums Jülich und der Arbeitsagentur ist offen für Studierende aller Aachener Hochschulen.

Die Veranstaltung vermittelt einen Überblick über Alternativen und Bildungsoptionen. Auch stellen sich verschiedene Beratungseinrichtungen vor, etwa das Mentoring der RWTH, die Zentrale Studienberatung von RWTH und FH, die Arbeitsagentur Aachen, die Berufsausbildung der RWTH und des Forschungszentrums Jülich sowie die Programme SWITCH und RESET. Das Projekt SWITCH der Stadt Aachen und das Programm RESET der Handwerkskammer Aachen unterstützen Studienabbrecherinnen und -abbrecher im Bewerbungsverfahren um einen dualen Ausbildungsplatz in der Region Aachen.

Zur Zukunft des Bargelds

RWTHextern und Stadt Aachen laden zu „Uni im Rathaus“ ein.
Rund 97 Prozent der Rechnungen mit einem Wert unter fünf Euro werden bar gezahlt. Allerdings wächst der Anteil an bargeldlosen Zahlungsvorgängen stetig. Doch wie verändern Blockchain-Technologien, Zahlungsapps und Onlinefunktionen den Zahlungsverkehr? Wird das Bargeld in Zukunft noch von Bedeutung sein?

Bei der nächsten Ausgabe von „Uni im Rathaus“ laden die Stadt Aachen und RWTHextern zur Podiumsdiskussion „Bargeldloses Zahlen – Wird das Geld bald abgeschafft?“ ein. Moderiert vom Aachener WDR-Journalisten Jens Tervooren diskutieren RWTH-Professor Paul Thomes vom Lehr- und Forschungsgebiet Wirtschafts-, Sozial- und Technologiegeschichte, Roger Bons, Professor für Wirtschaftsinformatik an der FOM Hochschulzentrum Aachen und Ralf Wagemann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Aachen mit dem Publikum. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 2. Juli 2019, um 19.30 Uhr im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

„Warum der Mops schlecht atmen kann und was das mit Gentechnik zu tun hat“

RWTH-Doktorand David Spencer informiert vor dem SuperC.
David Spencer promoviert an der RWTH Aachen zum Thema „Nachhaltiger Pflanzenschutz durch gezielte Veränderungen des Sekundärstoffwechsels“. Als Science Slammer begeistert er mit Vorträgen bundesweit ein breites Publikum für seine Wissenschaft. Spencer trat auch beim Science Slam im Rahmen der RWTH-Wissenschaftsnacht 2018 an und gewann mit einem Vortrag, in dem er die Überzüchtung bei Mops und Pflanze verglich. Den Preis – eine Woche freie Nutzung des Rektorparkplatzes vor dem RWTH-Hauptgebäude – will er jetzt anders nutzen: Gemeinsam mit einigen Mitstreiter wird er am Montag, 17. Juni 2019, auf dem Vorplatz des SuperC, Templergraben 57 in Aachen, an einem Stand zum Thema Gentechnik informieren.

Gezeigt werden Beispielen aus der Pflanzenforschung, Kurzvorträge bieten einen Überblick über die Anwendungsbereiche der Gentechnik und vergleichen sie mit klassischen Züchtungstechniken. Auch liegen Anschauungsobjekte zu den Themen Lebensmittel, Molekularbiologie und Pflanzenforschung bereit. Mit der Aktion sollen Diskussionen rund um „grüne Gentechnik“ angeregt, die Risiken und Chancen moderner Pflanzenzüchtung thematisiert und das Vertrauen in die Wissenschaft gefördert werden. Die Initiatoren sind überzeugt, dass in Zeiten von Klimawandel, Nachhaltigkeit und Hungersnot ein positiver Beitrag geleistet werden kann.

Interessierte sind von 10 bis 20 Uhr herzlich vor dem SuperC willkommen.

Verfolgung jüdischer Pathologen im Dritten Reich

Forschungsprojekt des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH. Zwei Drittel entschlossen sich zur Emigration.
Rund 90 Prozent der Pathologen wurden aufgrund ihrer jüdischen Abstammung im Dritten Reich verfolgt. Dies ist Ergebnis eines Forschungsprojektes von Professor Dominik Groß vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der RWTH Aachen und Team. Erstmals wurde in diesem Projekt die Personengruppe innerhalb der Medizin genauer betrachtet, Entrechtung, Vertreibung und Verfolgung systematisch untersucht – sowohl in der Zeitphase 1933 bis 1945 als auch in der Nachkriegszeit. Insgesamt konnten 89 entrechtete Pathologen ermittelt und in die Studie einbezogen werden. Grundlage waren Primärquellen aus zahlreichen Archiven sowie eine systematische Reanalyse der publizierten Sekundärliteratur zur Geschichte der NS-Medizin.

Zwei Drittel der untersuchten Pathologen entschlossen sich nachweislich zur Emigration; 24 Personen verblieben im Heimatland; fünf von ihnen verstarben in Konzentrationslagern, zwei weitere entschlossen sich zum Suizid. Damit fanden mindestens sieben Personen einen gewaltsamen Tod, der im Zusammenhang mit der NS-Diktatur stand. Während sich die meisten der untersuchten Pathologen im Zielland beruflich etablieren konnten, zeigten sie nach 1945 kaum eine Neigung zur Remigration. Gründe hierfür waren mangelnde Karriereoptionen im Heimatland, eine fehlende Willkommenskultur der dortigen Kollegen und Universitäten sowie negative und zum Teil stigmatisierende Erfahrungen einzelner Pathologen in den Berufungs- und „Wiedergutmachungsverfahren“ in der Bundesrepublik Deutschland. „Dagegen wurden ihnen – vor allem in den letzten Jahrzehnten und zum Teil erst posthum – in Deutschland und Österreich vermehrt immaterielle Würdigungen zuteil. Auch wenn diese Ehrungen keine Wiedergutmachung mehr leisten konnten, sind sie doch Zeichen eines schleichenden Bewusstseinswandels“, erläutert Groß.

In einem zweiten Projekt standen die Deutschen Gesellschaft für Pathologie DGP (bis 1945: DPG) und ihre Repräsentanten im Fokus der Untersuchungen. Zum Ersten interessierte, wie die DPG/DGP im Dritten Reich und nach 1945 mit den entrechteten Kollegen beziehungsweise Mitgliedern umgingen, und zum Zweiten galt es zu klären, welche politische Rolle ihre Vorstände im Dritten Reich spielten.

„Was den Umgang der Gesellschaft mit den entrechteten – jüdischen und/oder politisch anders denkenden – Kollegen beziehungsweise Mitgliedern im Dritten Reich angeht, so lässt sich für das Jahr 1933 ein radikaler Politikwechsel nachweisen: Zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten fungierte der jüdische Pathologe Gotthold Herxheimer als Vorsitzender der DPG; er war vor der Machtergreifung im April 1931 gewählt worden. Herxheimers erzwungenem Rücktritt 1933 folgte die Gleichschaltung der Gesellschaft; seit 1934 standen alle Wahlen und Beschlüsse der Gesellschaft unter dem Vorbehalt des NS-Regimes“, berichtet Groß.

Insgesamt konnten 59 Personen ausgemacht werden, welche im Dritten Reich als Arzt beziehungswiese Pathologe tätig waren oder wurden und vor 1933, zwischen 1933 und 1945 oder nach 1945 ein führendes Amt in der DGP (Vorsitzende, Jahrespräsidenten, Beisitzer). Der 1933 abgesetzte Herxheimer war der einzige DGP-Vorsitzende jüdischer Herkunft.

Bei 47 der übrigen 58 DGP-Repräsentanten konnte quellenkundlich verbindlich geklärt werden, ob sie Parteimitglieder waren oder nicht: 30 dieser 47 Pathologen gehörten demnach nachweislich der Partei an, die übrigen 17 waren ebenso sicher kein Parteimitglied. Dies entspräche einer NSDAP-Quote von 64 Prozent. „Erwähnenswert ist insbesondere, dass die große Mehrheit der NSDAP-Mitglieder erst in der Bundesrepublik Deutschland zu DGP-Präsidenten ernannt wurden“, berichtet der Aachener Experte. Mit anderen Worten: eine frühere NSDAP-Mitgliedschaft war offenkundig kein maßgebliches Kriterium und demnach auch kein Hindernis für eine Präsidentschaft. Auffällig ist auch, dass DGP-Verantwortliche noch im Nachkriegsdeutschland die Wiedergutmachungsansprüche emigrierter jüdischer Kollegen konterkarierten, so Groß weiter.

Die Ergebnisse werden im Rahmen der Jahrestagung der DGP am 13. Juni 2019 in Frankfurt vorgestellt.