Abschlussveranstaltung des Guten Studienstarts 2018

Zum vierten Mal führten FH und RWTH Aachen das Kooperationsprojekt „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ (GSS) durch.

193 Studieninteressierte haben die FH und die RWTH Aachen dieses Sommersemester genauer unter die Lupe genommen. Sie alle waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“ und hatten die Möglichkeit, Grundlagenveranstaltungen der Ingenieurwissenschaften wie Mathematik oder Technische Mechanik zu besuchen. Gleichzeitig erhielten sie Unterstützung bei der Studienwahl in Form von studentischem Mentoring, der pro8-Woche, Ringvorlesungen oder einer Role Model-Runde sowie verschiedenen Fachveranstaltungen.

Orientierung geben
Lieber zur RWTH? Oder lieber an der FH studieren? Ist ein Ingenieurwissenschaftliches Studium überhaupt das richtige für mich, und wenn ja, welches? Diese Fragen soll der GSS beantworten helfen.

Bevor die Teilnehmenden in die Klausur- und Praktikumsphase starten, wurde der letzte Durchlauf des Projektes in einer Abschlussveranstaltung im SuperC mit allen Beteiligten reflektiert. Gemeinsam mit Professor Aloys Krieg, Prorektor für Lehre der RWTH Aachen, und Professorin Martina Klocke, Prodekanin des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik der FH Aachen, kamen die Teilnehmenden ins Feedbackgespräch mit den Projektdurchführenden.

Rückblick auf die vergangenen Jahre
Nach der Begrüßung durch Maike Sube, Projektmanagerin der RWTH Aachen, gaben die Nachwuchsstudierenden Rückmeldung zu ihren Erfahrungen und machten zudem Vorschläge für Verbesserungen. Danach folgte ein Rückblick der gemeinsamen Veranstaltungen im Sommersemester, der von Vera Richert, Projektmanagerin der FH Aachen, moderiert wurde. Das Team des studentischen Mentorings veranstaltete ein Jeopardy-Quiz mit Fragen rund um die beiden Hochschulen, das Studierendenleben, die Stadt Aachen und den Guten Studienstart. Für ihre herausragende Leistung im GSS wurden zudem die studentischen Mentorinnen und Mentoren sowie die Mathematik-Tutorinnen und -Tutoren mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Anschließend bestand die Möglichkeit, an einer Feedbackwand Meinungen und Erlebnisse schriftlich festzuhalten und Kommentare abzugeben. So berichtete Felix Lamping: „Der GSS ist die optimale Möglichkeit, sich nach dem Abitur für das Studium vorzubereiten. Das Team ist super und man fühlt sich sofort wohl in der neuen Heimat Aachen.“ Claas Klatte schrieb: „Der GSS war mit all seinen Angeboten eine absolute Bereicherung und Hilfe für meinen weiteren Werdegang! Er sollte unbedingt weitergeführt werden, um noch mehr jungen Studenten zu helfen!“

Integration in den Kooperationsstudiengang „Elektrotechnik mit Orientierungssemester“
Der GSS wird ab 2019 in anderer Form angeboten: Um unter anderem den Bezug von BAFöG für die Teilnehmenden möglich zu machen, werden die Elemente des GSS in den Kooperationsstudiengang „Elektrotechnik mit Orientierungssemester“ integriert. Der Studiengang startet voraussichtlich im Sommersemester 2019. An weiteren Verstetigungsmöglichkeiten wird zurzeit gearbeitet. Interessierten wird empfohlen, regelmäßig auf der Website des Guten Studienstarts Neuigkeiten nachzulesen oder Vera Richert bzw. Maike Sube, die Projektmanagerinnen, zu kontaktieren.

Studierende lernen zum Thema Küstenschutz

27 Studierende lernten im Rahmen der diesjährigen IGCS Summer School an der RWTH Aachen zum Thema „Coastal and River Hazard & Management Strategies“.

Das Indo-German Centre for Sustainability, kurz IGCS, wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien zu intensivieren. Neben der RWTH engagieren sich das Indian Institute of Technology Madras, die TU9-Universitäten sowie die Christan-Albrechts-Universität zu Kiel im IGCS. Wissenschaftliche Schwerpunkte sind nachhaltige Energien, Wasser- und Abfallmanagement, Landnutzung sowie die urbane Entwicklung.

RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 15 indische Studierende besuchten gemeinsam mit Studierenden deutscher Hochschulen Vorträge, Workshops und nahmen an Exkursionen rund um das Thema Küstenschutz teil. In einer Public Lecture stand der Hafenbau in Westanatolien im Mittelpunkt. Referent Professor Helmut Brückner von der Universität zu Köln konnte an diesem historischen Beispiel aufzeigen, wie Menschen mit veränderten Umweltbedingungen umgegangen sind.

Professor Klaus Reicherter vom Lehr- und Forschungsgebiet Neotektonik und Georisiken der RWTH und Beauftragter für die Zusammenarbeit mit dem Land Indien freut sich über die erfolgreiche Veranstaltung, die durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Studieren, aber was?

Workshop der Zentralen Studienberatung der RWTH Aachen.

Wie finde ich den Studiengang, der zu mir passt? Dieser Frage können Schülerinnen und Schüler am Donnerstag, 2. August 2018, im Workshop „Dein Weg zu einer guten Studienentscheidung“ von 11 bis 16.30 Uhr nachgehen. Die Veranstaltung findet im Seminarraum I der Zentralen Studienberatung der RWTH Aachen, Templergraben 83, statt.

Neben allgemeinen Erklärungen zum Studienalltag und zu möglichen Studiengängen werden gemeinsam Anleitungen zur Erkundung von Interessen und Eignung erarbeitet. Die Teilnehmenden sollen so einen Handwerkskoffer erhalten, der sie bei ihrer eigenen Studienorientierung unterstützt.

Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Teilnahmebestätigung wird im Anschluss ausgestellt. Anmeldungen richten Sie bitte bis zum Montag, 30. Juli 2018, per E-Mail und mit Angabe des vollständigen Namens, des Alters und der Schule an die unten genannte Kontaktadresse.

Erfolgreich auf dem Weg zur Mobilität 4.0

Im Rahmen seiner Sommerreise 2018 besuchte Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart das Future Mobility Lab an der RWTH Aachen. Gastgeber war das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) unter Leitung von Professor Lutz Eckstein.

Das Future Mobility Lab wird vom RWTH-Profilbereich Mobilität & Transport betrieben, einem fakultätsübergreifenden, interdisziplinären Verbund. Dieser erforscht die zukünftige Mobilität im Kontext individueller wie auch gesellschaftlicher Bedürfnisse. Ein besonderer Fokus liegt auf Energie- und Umweltfragen sowie weltweiten Urbanisierungstrends. Pinkwart sagte nach der Besichtigung: „Wir möchten Nordrhein-Westfalen zu einem der führenden Standorte weltweit für die Erforschung und Erprobung der Mobilität 4.0 entwickeln. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die RWTH Aachen mit ihrer einzigartigen Infrastruktur die Themen Elektromobilität und Autonomes Fahren vorantreibt.“

Die zukünftige Gestaltung der Mobilität ist eine der größten globalen Herausforderungen, deren Fragestellungen nur interdisziplinär zu beantworten sind. Im Future Mobility Lab repräsentieren die Professorinnen und Professoren Lutz Eckstein, Dirk Abel, Stefan Kowalewski, Markus Oeser und Martina Ziefle die Lösungskompetenz der RWTH. Eine Kernanforderung lautet: Im Mittelpunkt muss immer der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten stehen.

Minister Pinkwart testet den SpeedE des ika
Das Forschungsfahrzeug des ika, der SpeedE, ist ein gutes Beispiel. Es soll die Vorteile eines elektrischen Antriebs erlebbar machen. Ein begeisterndes Fahrerlebnis schafft eine neuartige Sidestick-Steuerung. Hiervon konnte sich Pinkwart bei einer Fahrt mit dem SpeedE selbst überzeugen. Die Steer-by-Wire-Lenkung ermöglicht einen 90-Grad-Radeinschlag und damit das Wenden um die eigene Achse. Das in Verbindung mit der Sidestick-Steuerung ist ein nachhaltiges Fahrerlebnis.
Bei der Diskussionsrunde des Ministers mit den Mitgliedern des Future Mobility Labs betont Eckstein, dass man sich nicht mit den bisherigen Erfolgen zufriedengeben soll: „Die Herausforderungen bei der Gestaltung der Mobilität von morgen sind trotz großer Fortschritte immer noch gewaltig. Nur durch intensivierte Forschung und Erprobung, zum Beispiel des automatisierten und vernetzten Verkehrs hier in NRW, können wir die zukünftige Mobilität global mitgestalten.“

Einzigartige Infrastruktur für Mobilität der Zukunft
Ein wichtiger Baustein für die Erforschung und vor allem Absicherung der zukünftigen Mobilität ist das Aldenhoven Testing Center der RWTH. Diese einzigartige Umgebung ermöglicht das systematische Testen automatisierter und vernetzter Fahrzeuge in unterschiedlichen Verkehrsszenarien. Die Funktionen müssen in der geschützten Umgebung beweisen, dass sie sicher und zuverlässig funktionieren. Erst dann gelangen sie in den öffentlichen Straßenverkehr.

Derzeit wird das Aldenhoven Testing Center um eine städtische Testumgebung ergänzt, die am 1. Oktober 2018 eröffnet wird. Sie ermöglicht die realistische Erprobung typischer Situationen aus dem Stadtverkehr wie Kreuzungen, Kreisverkehre, Parkplätze, Bushaltestellen und Fußgängerüberwege. Ergänzt wird sie um einen Baukasten von Messeinrichtungen, die auch außerhalb des Testgeländes aufgestellt werden können. Das Projekt „HDV-Mess“ wird durch das Land NRW gefördert und ermöglicht die Erfassung des realen Straßenverkehrs zu Forschungszwecken.

Pinkwart und die Mobilitätsexperten der RWTH sind sich einig, dass der Wandel zur Mobilität der Zukunft für NRW vor allem Chancen bietet. Ein Forschungscenter soll die Fachdisziplinen auch räumlich näher zusammenführen, um die Wege zwischen den Disziplinen noch kürzer zu machen.

Nanowirkstoffe sollen Krebs therapieren

RWTH-Professor Twan Lammers wirbt erneut Mittel des Europäischen Forschungsrates ein und plant die unternehmerische Umsetzung.

Potenziell sehr gute Wirkstoffe kommen in der Tumortherapie nicht zur Anwendung, wenn an den klinischen Studien Menschen teilnehmen, bei denen diese Stoffe grundsätzlich nicht anschlagen. Professor Twan Lammers vom Lehr- und Forschungsgebiet für Nanomedizin und Theranostik der RWTH Aachen befasst sich mit diesem Problem: Er will Patientinnen und Patienten im Vorfeld der entscheidenden Studien gezielter identifizieren, um die geeigneten Wirkstoffe in der Therapie einsetzen zu können. Für seinen Ansatz wurde ihm vom Europäischen Forschungsrat (ERC) ein sogenannter Proof of Concept (PoC) zugesprochen. Mit dieser seltenen Auszeichnung wird nun das Projekt „PIcelles – Penetration-Promoting and Imageable Polymeric Micelles as a Platform. Technology for Individualized and Improved Tumor-targeted Drug Delivery“ gefördert.

Für Lammers ist es bereits der dritte erfolgreiche Antrag an den Europäischen Forschungsrat. 2012 erhielt er für das Vorhaben „Neoadjuvant Nanomedicines for vascular Normalization“ (NeoNaNo) einen ERC Starting Grant. 2015 wurde der PoC-Antrag zur Thematik „Companion Nanodiagnostics for Quantifying EPR and Stratifying Patients to Targeted Nanotherapies“(CONQUEST) bewilligt. Lammers ist der einzige RWTH-Wissenschaftler, der bislang ein PoC einwarb, dem nun ein zweiter folgt. Insgesamt wurden in der aktuellen Runde nur sieben PoC nach Deutschland vergeben.

Graduiertenkolleg „Tumor-Targeted Drug Delivery“
Twan Lammers Forschungsgebiet ist der Einsatz von Nanowirkstoffen in der Krebstherapie. Mit Professor Fabian Kießling konnte er jüngst das Graduiertenkolleg „Tumor-Targeted Drug Delivery“ – ebenfalls mit dem Ziel einer effizienteren Tumorbehandlung – einwerben. Mit seinem ersten PoC untersuchte Lammers, welche Nanopartikel in der Bildgebung in Studien auf welche Weise dargestellt werden können. Nun konzentriert er sich auf ein konkretes Partikel, die Mizelle.

Patienten, die auf eine Mizelltherapie nicht positiv reagieren, sollen möglichst in der klinischen Studie nicht einbezogen werden. Zusätzliches Ziel ist die Untersuchung der Wirkstoffpenetration, bei der Nanopartikel in das Tumorgewebe eindringen. Die Mizellen sollen mittels der sogenannten Penetration-Promoting-Peptide tiefer in die Tumoren und Metastasen eindringen, um so besser einen Großteil der Tumorzellen erreichen zu können. Auch hier besteht noch Forschungsbedarf. „Wir glauben, dass zuverlässigere Biomarker für die Patientenvorauswahl in Studien benötigt werden und dass sie in die Entwicklung von Nanowirkstoffen einzubinden sind. Dann könnten Behandlungsraten und Lebenszeiten deutlich verbessert werden“, sagt Lammers.

Mit den PoC-Projekten fördert der Europäische Forschungsrat Ideen, die im Rahmen eines ERC Grants entwickelt wurden und die mit zusätzlichen Mitteln weitere Schritte zur Umsetzung machen. So kann beispielsweise in die Prüfung einer Patentierbarkeit, in die Anmeldung eines Patents, in die Erstellung eines Businessplans oder in die Marktforschung investiert werden. Lammers erwägt, als nächstes mithilfe des VIP+ oder Exist-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ein Unternehmen zu initiieren, um durch die praktische Umsetzung in die Tumortherapie neue Chancen zu schaffen.

Zehn Jahre Rektor Professor Ernst Schmachtenberg

Die RWTH Aachen feiert die Verabschiedung aus dem Amt.

Im Augst 2008 wurde er Rektor der RWTH, kurz zuvor hatte die Hochschule erfolgreich in der Exzellenzinitiative abgeschnitten. Dieser universitäre Wettbewerb von Bund und Länder zielt darauf ab, Spitzenforschung zu fördern und den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. In der zweiten Runde der Initiative 2012 gehörte die Aachener Hochschule – nun unter Leitung von Professor Ernst Schmachtenberg – erneut in allen drei Förderlinien zu den ausgewählten Forschungseinrichtungen. 2009 wurde die RWTH im Wettbewerb Exzellente Lehre ausgezeichnet, diese Förderung erfuhr 2015 mit über 16 Millionen Euro eine Fortsetzung. Den erstmals vergebenen Genius-Loci-Preis für Lehrexzellenz erhielt die RWTH im vergangenen Jahr.

Während der letzten zehn Jahren erfuhr die Hochschule mit ihrem Rektor Schmachtenberg ein immenses Wachstum: Die Zahl der Studierenden stieg zwischen Wintersemester 2008/09 und 2017/18 von rund 31.000 auf 45.377, davon 9.651 internationale Studierende aus 125 Ländern. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen nahm in diesem Zeitraum von 4.161 auf 7.165 zu. Zum deutlichen Zeichen der überregionalen Sichtbarkeit entwickelte sich die RWTH Aachen Campus GmbH. Hier schafft die Universität ein einzigartiges Leistungsangebot zur Kooperation von Hochschule und Wirtschaft in fachspezifischen Clustern.

„Ich bin ein Glückskind, dass ich in dieser Zeit Rektor sein durfte“, resümierte Schmachtenberg während seiner jüngst stattgefundenen Verabschiedung. „Es wurde viel erreicht, wir sind für die kommende Exzellenzstrategie gut aufgestellt. Das war nur möglich durch die Zusammenarbeit aller Angehörigen unserer Hochschule.“ Von Beginn seiner Amtszeit an führte Schmachtenberg gemeinsam mit Kanzler Manfred Nettekoven das Rektorat als Team.

Neues Rektorat
Mit seinem Ausscheiden endet nun auch die Amtszeit des derzeitigen Prorektorates, zu dem Professorin Doris Klee (Personal und wissenschaftlicher Nachwuchs) sowie die Professoren Malte Brettel (Wirtschaft und Industrie), Aloys Krieg (Lehre) und Rudolf Mathar (Forschung und Struktur) gehören. Das neue Rektorat unter Leitung von Professor Ulrich Rüdiger tritt am 1. August 2018 an. Mathar scheidet als Prorektor aus, zum bisherigen und künftigen Prorektorat kommen Professorin Ute Habel (Internationales) und Professor Matthias Wessling (Forschung und Struktur) hinzu.

Die Leistungen dieses Rektorates würdigten die Rednerin und Redner im Rahmen der Abschiedsfeier. Das waren NRW-Staatssekretärin Annette Storsberg, der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, der Vorsitzende des RWTH-Hochschulrates Dr.-Ing. Bernd Bohr und der TU9-Vorsitzende Professor Wolfram Ressel. Stellvertretend für die Angehörigen der RWTH hob Senatsvorsitzender Professor Stefan Kowalewski hervor, dass Schmachtenberg die Fähigkeit bewiesen habe, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und sie einzubinden. Davon zeugten auch die am Abend projizierten Bilder – vor allem die vielen „Schmelfies“ genannten Selfies der Studierenden.

Die Studierenden immer motiviert
Mit Blick auf die Zukunft der RWTH riet Schmachtenberg: „Es gilt, die großen Chancen dieser Hochschule zu nutzen: Als integrierte interdisziplinäre technische Universität, mit der Campus GmbH und der Kooperation mit ihren Partnern, vor allem der Uniklinik und dem Forschungszentrum Jülich, wird die RWTH zu eine der gefragtesten Adressen im Wissenszeitalter des 21. Jahrhunderts.“ Und er ließ keinen Zweifel daran, dass er aktiver Angehöriger dieser Hochschule bleiben wird. So sei die Unterstützung bei Ausbau des Alumni-Netzwerks eine reizvolle Aufgabe. Auf jeden Fall werde er eine Vorlesungsreihe im Leonardo-Programm halten: Hier will er thematisieren, was es für die Zukunft bedeutet, wenn neben der eigenen Intelligenz eine künstliche Intelligenz steht. Damit bleibt der langjährige Rektor Ansprechpartner für die Studierenden. Seine Bedeutung als Identifikationsfigur für diese größte Hochschulgruppe machte das filmische Statement einer Studentin deutlich: „Es war schön, Sie auf so vielen Sport- und Spaßveranstaltungen zu erleben. Damit haben Sie mich und die anderen Studierenden immer motiviert.“

Homophilie kann benachteiligen

RWTH entwickelt Formel für die Verbindung von Minderheiten mit Mehrheiten.

Gleich und gleich gesellt sich gern – so lautet ein bekannter Spruch. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Individuen eine Tendenz dazu haben, ähnliche Menschen zu mögen. Die Ähnlichkeitsattraktion wird auch als Homophilie bezeichnet. Dazu gehören Kriterien wie Geschlecht, ethnische Herkunft, sozioökonomischer Status oder der Bildungsgrad.

„Homophilie kann aber Minderheiten benachteiligen, indem sie ihre Fähigkeit einschränkt, Verbindungen mit einer Mehrheitsgruppe zu knüpfen“, betont Professor Markus Strohmaier vom Lehrstuhl für Computational Social Sciences and Humanities der RWTH Aachen. Zusammen mit seiner Kollegin Dr. Fariba Karimi und weiteren Kollegen vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften entwickelten sie ein soziales Netzwerkmodell mit einstellbarer Homophilie und Gruppengröße. „Damit lassen sich die Auswirkungen für Homophilie auf die Sichtbarkeit von Minoritäten in sozialen Netzwerken untersuchen und sichtbar machen“, sagt Karimi.

Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

78 Auszubildende der RWTH Aachen erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Im Rahmen einer Feier im Gästehaus gratulierten Heike Krier von der IHK Aachen und RWTH-Kanzler Manfred Nettekoven.

Die Ausbildung zum Chemielaboranten und zur Chemielaborantin haben Salim Benjamaa, Jan Contzen, Kim Sarah Dürselen, Rebecca Elisabeth Ehlen, Jens Heller, Niklas Lothmann, Etta-Marie Mauer, Lynn Meyer, Riccardo Müller und Peter Pey absolviert.

Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung dürfen sich nun Markus Leisten, Philipp Sauer und Vadim Völk nennen, Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration Beytullah Akcay, Lukas Braun, Gregor Bückendorf, Eric Eigenfeld, Tobias Gärtner, Oliver Kannenberg, Pascal Schecht, Tim Schmitz, Martin Schopen, Fabian Windeln und Dominik Pascal Winkelmann.

Zur Elektronikerin und zum Elektroniker für Geräte und Systeme wurden Patrick Madeja, Jan Lucca Schmitz, Dennis Tritt, Jonatan Va Gaspar und Wiebke Wünnenberg ausgebildet.

KFZ-Mechatroniker ist jetzt Frederik Kray.

Als Industriemechaniker haben sich Julian Dario Dreßen, Julius Alireza Esmaeilzadeh Saee, Niclas Grysar, Max Kirchhoff, Arne Linnenkamp, Dominik Michaux, Marvin Rudisch, Simon Schödder, Daniel Weissert und Niklas Winkhold qualifiziert.

Zur Medizinischen Fachangestellten wurde Naidaly Schneider ausgebildet.

Die Ausbildung als Kauffrau und Kaufmann für Büromanagement haben Lutz Breuer, Nermina Ferhatbegovic, Vanessa Fuchs, Sarah Grünewald, Moritz Paul Benjamin Hopf, Hannah Katharina Joel, Isabel Viktoria Johnen, Mara Kallweit, Lara Kolb, Stefan Krichel, Janine Christine Kunath, Lisa Pietsch, Eva Maria Schieren, Ricarda Schmitz, Sarah Alica Schumacher, Sarah Soumagné, Carolin Souren, Tanja Stojanovska, Daniel Tembrink, Dajana Vukosavljevic und Katrin Wysgol absolviert, Kauffrau für Dialogmarketing ist Sara Kaya.

Àngela De Diego Medoza bestand die Prüfung zur Maschinen- und Anlagenführerin mit Schwerpunkt Textiltechnik.

Symposium „Diversity in der Hochschulbildung“

„Es ist kompliziert mit der Diversität – aber ein gutes Diversity-Management ist entscheidend für den Erfolg unserer Hochschulen und unserer Gesellschaften.“ Dr. Britta Baron, Vice-Provost und Associate Vice-President der University of Alberta, brachte den Tenor des zweitägigen Symposiums „Diversity in der Hochschulbildung“ auf den Punkt. 160 Gäste von rund 70 Hochschulen waren der gemeinsamen Einladung von FH Aachen und RWTH Aachen gefolgt, um im SuperC der RWTH Aachen die Potenziale von Diversität in Studium, Lehre und Personalentwicklung auszuloten.

Diversität ist längst Realität an den Hochschulen, hier studieren und arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Offen ist aber, wie der Umgang mit Heterogenität strukturell im Wissenschaftssystem verankert werden kann. Die Vorträge der Expertinnen und Experten lieferten Anschauungsmaterial, wie Aspekte der Bildungsgerechtigkeit und die Inklusion unterrepräsentierter Gruppen im täglichen Hochschulleben berücksichtigt werden können. Darüber hinaus debattierten die Teilnehmenden des Symposiums auch darüber, wie zukunftsweisende Strategien zur Bewältigung gesellschaftspolitischer und globaler Herausforderungen entwickelt werden können.

Diversity ist ein Erfolgsfaktor. Dr. Dirk Jakobs, Leiter des Global Diversity Office der Daimler AG, nahm die Gäste mit in die Welt der freien Wirtschaft, wo Erfolg sich mit Hilfe harter Zahlen messen lässt. Er verwies darauf, dass die Arbeit in divers zusammengesetzten Teams effizienter ist; zugleich lege das Unternehmen aber auch großen Wert darauf, die Interessen einer immer heterogener werdenden Kundschaft in der strategischen Planung zu berücksichtigen. Auch an Hochschulen ist ein kluger Umgang mit Diversität der richtige Weg, betonte Prof. Dr. Holger Burckhart, HRK-Vizepräsident und Rektor der Universität Siegen: „Widersprechen sich Exzellenz und Diversity? Nein: Gelungenes Diversity-Management entdeckt, fördert, verbindet Talente – und von diesen lebt Exzellenz.“

Verantwortlich für das Programm waren Professorin Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen, Manuela Aye, Leiterin der Rektoratsstabsstelle Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) der RWTH Aachen, und Professor Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium und Lehre der FH Aachen. Die beiden großen Aachener Hochschulen haben ihre sehr gute Kooperation durch das Symposium untermauert, beide haben ein gemeinsames Interesse am Thema Diversity. Die RWTH hat bereits 2007 eine Stabsstelle für Gender und Diversity Management gegründet und hat damit eine anerkannte Vorreiterposition inne, die FH Aachen ist eine der ersten Hochschulen, die am Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands teilgenommen haben. „Diversity ist eine auf Dauer angelegte Aufgabe“, darin sind sich Prof. Dr-Ing. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH und Professor Rosenkranz einig, „daher werden wir uns auch in Zukunft intensiv für einen entsprechenden Kulturwandel an unseren Hochschulen einsetzen.“

Ulrich Thiele ist neuer Ehrenbürger der RWTH

Iserlohner Unternehmer ist ideeller und finanzieller Förderer der Hochschule.

Die RWTH ehrte jetzt den Iserlohner Unternehmer Ulrich Thiele mit der Würde eines Ehrenbürgers. Voran gegangen war der Beschluss des Senats der RWTH, den Unternehmer aus Iserlohn mit dieser Auszeichnung für außenstehende Personen zu würdigen. „Ulrich Thiele ist eng und langjährig mit der Aachener Hochschule verbunden. Mit seiner Unterstützung ideeller und finanzieller Art leistete er einen wesentlichen Beitrag, um die Situation der Studierenden zu verbessern und die Forschungsaktivitäten zu bereichern“, erklärte der Dekan der Fakultät 5 Georessourcen und Materialtechnik, Professor Axel Preuße, in seiner Laudatio. „Diese Ehrenbürgerwürde ist für mich eine außergewöhnliche Auszeichnung. Ich empfinde sie als Anerkennung und Respekt für mein Lebenswerk, das mich schon sehr früh in die unternehmerische Verantwortung geführt hat. Als mittelständischer Unternehmer habe ich einige dramatische, aber auch viele erfolgreiche Jahre erlebt“, sagte der 70-jährige Thiele beim Festakt.

Thiele studierte an der RWTH Maschinenbau mit der Fachrichtung Fertigungstechnik. Aufgrund des frühen Todes seines Vaters übernahm er bereits im Alter von 27 Jahren die Leitung der Firma Thiele OHG und der Schwestergesellschaft Kettenwerke Schlieper GmbH. Seit 1998 ist Ulrich Thiele alleiniger Gesellschafter der Firma Schlieper. Mit großem Engagement baute er die Thiele GmbH & Co KG mit Sitz in Iserlohn aus. Sie entwickelte sich zu einem modernen mittelständischen Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern. Niederlassungen wurden im US-amerikanischen Pittsburgh und im chinesischen Taiyuan gegründet. Heute ist die Gesellschaft Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kettensysteme zur Förderung und zum Transport von Rohstoffen in der Bergbaubranche.

Vielfältige Unterstützung
Schon seit den 1960er Jahren unterstützt die Firma Thiele – damals noch durch Vater August Thiele – die RWTH auf vielfältige Weise. Forschungsaufträge im Bereich Kettensysteme in der Fördertechnik, die Produktion und Betriebsorganisation sind Elemente der sehr produktiven Zusammenarbeit. Seit 2015 finanziert die gemeinnützige Ulrich-Thiele-Stiftung die inzwischen durch Professor Dr. Karl Nienhaus besetzte Stiftungsprofessur „Advanced Mining Technologies“. Sie widmet sich insbesondere unter dem Leitbild des „Digital Mining“ der Entwicklung von Sensoren und autonomen Systemen in der Rohstoffgewinnung. Zudem wurden zahlreiche Exkursionen von Studierenden gefördert und damit wertvolle Einblicke in die Situation des internationalen Bergbaus ermöglicht.

„Nach meinem Studium habe ich immer den Kontakt zu meiner Alma Mater gehalten. Auch dank dieser Kooperation konnte sich unsere Firma technisch und technologisch bis zur Marktführerschaft weiterentwickeln. Sie bietet eine anspruchsvolle akademische Ausbildung, und ich bezeichne sie gern als Eliteuniversität. Die Lehrstühle sind mit hervorragenden Fachleuten besetzt, es besteht ein intensiver und enger Kontakt zur Industrie. Wenn ich heute noch einmal meine Ausbildung zu wählen hatte, würde ich denselben Weg wieder gehen“, betont der neue Ehrenbürger.