Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

78 Auszubildende der RWTH Aachen erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Im Rahmen einer Feier im Gästehaus gratulierten Heike Krier von der IHK Aachen und RWTH-Kanzler Manfred Nettekoven.

Die Ausbildung zum Chemielaboranten und zur Chemielaborantin haben Salim Benjamaa, Jan Contzen, Kim Sarah Dürselen, Rebecca Elisabeth Ehlen, Jens Heller, Niklas Lothmann, Etta-Marie Mauer, Lynn Meyer, Riccardo Müller und Peter Pey absolviert.

Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung dürfen sich nun Markus Leisten, Philipp Sauer und Vadim Völk nennen, Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration Beytullah Akcay, Lukas Braun, Gregor Bückendorf, Eric Eigenfeld, Tobias Gärtner, Oliver Kannenberg, Pascal Schecht, Tim Schmitz, Martin Schopen, Fabian Windeln und Dominik Pascal Winkelmann.

Zur Elektronikerin und zum Elektroniker für Geräte und Systeme wurden Patrick Madeja, Jan Lucca Schmitz, Dennis Tritt, Jonatan Va Gaspar und Wiebke Wünnenberg ausgebildet.

KFZ-Mechatroniker ist jetzt Frederik Kray.

Als Industriemechaniker haben sich Julian Dario Dreßen, Julius Alireza Esmaeilzadeh Saee, Niclas Grysar, Max Kirchhoff, Arne Linnenkamp, Dominik Michaux, Marvin Rudisch, Simon Schödder, Daniel Weissert und Niklas Winkhold qualifiziert.

Zur Medizinischen Fachangestellten wurde Naidaly Schneider ausgebildet.

Die Ausbildung als Kauffrau und Kaufmann für Büromanagement haben Lutz Breuer, Nermina Ferhatbegovic, Vanessa Fuchs, Sarah Grünewald, Moritz Paul Benjamin Hopf, Hannah Katharina Joel, Isabel Viktoria Johnen, Mara Kallweit, Lara Kolb, Stefan Krichel, Janine Christine Kunath, Lisa Pietsch, Eva Maria Schieren, Ricarda Schmitz, Sarah Alica Schumacher, Sarah Soumagné, Carolin Souren, Tanja Stojanovska, Daniel Tembrink, Dajana Vukosavljevic und Katrin Wysgol absolviert, Kauffrau für Dialogmarketing ist Sara Kaya.

Àngela De Diego Medoza bestand die Prüfung zur Maschinen- und Anlagenführerin mit Schwerpunkt Textiltechnik.

Symposium „Diversity in der Hochschulbildung“

„Es ist kompliziert mit der Diversität – aber ein gutes Diversity-Management ist entscheidend für den Erfolg unserer Hochschulen und unserer Gesellschaften.“ Dr. Britta Baron, Vice-Provost und Associate Vice-President der University of Alberta, brachte den Tenor des zweitägigen Symposiums „Diversity in der Hochschulbildung“ auf den Punkt. 160 Gäste von rund 70 Hochschulen waren der gemeinsamen Einladung von FH Aachen und RWTH Aachen gefolgt, um im SuperC der RWTH Aachen die Potenziale von Diversität in Studium, Lehre und Personalentwicklung auszuloten.

Diversität ist längst Realität an den Hochschulen, hier studieren und arbeiten Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Offen ist aber, wie der Umgang mit Heterogenität strukturell im Wissenschaftssystem verankert werden kann. Die Vorträge der Expertinnen und Experten lieferten Anschauungsmaterial, wie Aspekte der Bildungsgerechtigkeit und die Inklusion unterrepräsentierter Gruppen im täglichen Hochschulleben berücksichtigt werden können. Darüber hinaus debattierten die Teilnehmenden des Symposiums auch darüber, wie zukunftsweisende Strategien zur Bewältigung gesellschaftspolitischer und globaler Herausforderungen entwickelt werden können.

Diversity ist ein Erfolgsfaktor. Dr. Dirk Jakobs, Leiter des Global Diversity Office der Daimler AG, nahm die Gäste mit in die Welt der freien Wirtschaft, wo Erfolg sich mit Hilfe harter Zahlen messen lässt. Er verwies darauf, dass die Arbeit in divers zusammengesetzten Teams effizienter ist; zugleich lege das Unternehmen aber auch großen Wert darauf, die Interessen einer immer heterogener werdenden Kundschaft in der strategischen Planung zu berücksichtigen. Auch an Hochschulen ist ein kluger Umgang mit Diversität der richtige Weg, betonte Prof. Dr. Holger Burckhart, HRK-Vizepräsident und Rektor der Universität Siegen: „Widersprechen sich Exzellenz und Diversity? Nein: Gelungenes Diversity-Management entdeckt, fördert, verbindet Talente – und von diesen lebt Exzellenz.“

Verantwortlich für das Programm waren Professorin Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen, Manuela Aye, Leiterin der Rektoratsstabsstelle Integration Team – Human Resources, Gender and Diversity Management (IGaD) der RWTH Aachen, und Professor Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium und Lehre der FH Aachen. Die beiden großen Aachener Hochschulen haben ihre sehr gute Kooperation durch das Symposium untermauert, beide haben ein gemeinsames Interesse am Thema Diversity. Die RWTH hat bereits 2007 eine Stabsstelle für Gender und Diversity Management gegründet und hat damit eine anerkannte Vorreiterposition inne, die FH Aachen ist eine der ersten Hochschulen, die am Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands teilgenommen haben. „Diversity ist eine auf Dauer angelegte Aufgabe“, darin sind sich Prof. Dr-Ing. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH und Professor Rosenkranz einig, „daher werden wir uns auch in Zukunft intensiv für einen entsprechenden Kulturwandel an unseren Hochschulen einsetzen.“

Ulrich Thiele ist neuer Ehrenbürger der RWTH

Iserlohner Unternehmer ist ideeller und finanzieller Förderer der Hochschule.

Die RWTH ehrte jetzt den Iserlohner Unternehmer Ulrich Thiele mit der Würde eines Ehrenbürgers. Voran gegangen war der Beschluss des Senats der RWTH, den Unternehmer aus Iserlohn mit dieser Auszeichnung für außenstehende Personen zu würdigen. „Ulrich Thiele ist eng und langjährig mit der Aachener Hochschule verbunden. Mit seiner Unterstützung ideeller und finanzieller Art leistete er einen wesentlichen Beitrag, um die Situation der Studierenden zu verbessern und die Forschungsaktivitäten zu bereichern“, erklärte der Dekan der Fakultät 5 Georessourcen und Materialtechnik, Professor Axel Preuße, in seiner Laudatio. „Diese Ehrenbürgerwürde ist für mich eine außergewöhnliche Auszeichnung. Ich empfinde sie als Anerkennung und Respekt für mein Lebenswerk, das mich schon sehr früh in die unternehmerische Verantwortung geführt hat. Als mittelständischer Unternehmer habe ich einige dramatische, aber auch viele erfolgreiche Jahre erlebt“, sagte der 70-jährige Thiele beim Festakt.

Thiele studierte an der RWTH Maschinenbau mit der Fachrichtung Fertigungstechnik. Aufgrund des frühen Todes seines Vaters übernahm er bereits im Alter von 27 Jahren die Leitung der Firma Thiele OHG und der Schwestergesellschaft Kettenwerke Schlieper GmbH. Seit 1998 ist Ulrich Thiele alleiniger Gesellschafter der Firma Schlieper. Mit großem Engagement baute er die Thiele GmbH & Co KG mit Sitz in Iserlohn aus. Sie entwickelte sich zu einem modernen mittelständischen Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern. Niederlassungen wurden im US-amerikanischen Pittsburgh und im chinesischen Taiyuan gegründet. Heute ist die Gesellschaft Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kettensysteme zur Förderung und zum Transport von Rohstoffen in der Bergbaubranche.

Vielfältige Unterstützung
Schon seit den 1960er Jahren unterstützt die Firma Thiele – damals noch durch Vater August Thiele – die RWTH auf vielfältige Weise. Forschungsaufträge im Bereich Kettensysteme in der Fördertechnik, die Produktion und Betriebsorganisation sind Elemente der sehr produktiven Zusammenarbeit. Seit 2015 finanziert die gemeinnützige Ulrich-Thiele-Stiftung die inzwischen durch Professor Dr. Karl Nienhaus besetzte Stiftungsprofessur „Advanced Mining Technologies“. Sie widmet sich insbesondere unter dem Leitbild des „Digital Mining“ der Entwicklung von Sensoren und autonomen Systemen in der Rohstoffgewinnung. Zudem wurden zahlreiche Exkursionen von Studierenden gefördert und damit wertvolle Einblicke in die Situation des internationalen Bergbaus ermöglicht.

„Nach meinem Studium habe ich immer den Kontakt zu meiner Alma Mater gehalten. Auch dank dieser Kooperation konnte sich unsere Firma technisch und technologisch bis zur Marktführerschaft weiterentwickeln. Sie bietet eine anspruchsvolle akademische Ausbildung, und ich bezeichne sie gern als Eliteuniversität. Die Lehrstühle sind mit hervorragenden Fachleuten besetzt, es besteht ein intensiver und enger Kontakt zur Industrie. Wenn ich heute noch einmal meine Ausbildung zu wählen hatte, würde ich denselben Weg wieder gehen“, betont der neue Ehrenbürger.

Das Universum im anderen Licht

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RWTH unter Leitung von Professor Christopher Wiebusch vom III. Physikalischen Institut B machten zusammen mit dem internationalen Forscherteam des IceCube-Experiments eine einzigartige Entdeckung: Sie haben eine Quelle hochenergetischer kosmischer Neutrinos geortet, die Milliarden Lichtjahre durch das Weltall reisen und scheinbar mühelos sogar die Erde durchqueren. Eine gemeinsame Beobachtungskampagne mit 18 beteiligten Observatorien löste ein einzelnes spektakuläres Neutrino aus, welches das am Südpol gelegene Neutrinoteleskop IceCube am 22. September 2017 aufzeichnete. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt „Science“ vorgestellt.

Die Beobachtungen sind ein entscheidender Schritt zur Lösung des alten Rätsels: Wo kommt die kosmische Strahlung her? „Wir können jetzt genauere Antworten liefern“, sagt Wiebusch. Sein Assistent René Reimann, der maßgeblich zum Ergebnis beitrug, fügt hinzu: „Wir konnten ein Neutrino feststellen und den Ursprung zu der extrem stark leuchtenden aktiven Galaxie mit dem Katalognamen ‚TXS-0506+056‘ im Sternbild Orion zurückverfolgen. Richtig spannend wurde es, als wir gezielt die archivierten Daten von fast zehn Jahren Beobachtung durcharbeiteten. Wir fanden eine zweite Neutrinoeruption im Jahr 2015 für dieselbe Quelle.“

Vor fünf Jahren hat IceCube zum ersten Mal hochenergetische Neutrinos aus den Tiefen des Weltalls nachgewiesen. Die Ankunftsrichtungen schienen aber zunächst zufällig über den Himmel verteilt zu sein. Wiebusch resümiert: „Diese frühere Eruption liefert zusammen mit dem Einzelereignis vom 22. September 2017 den bislang besten experimentellen Beleg dafür, dass aktive Galaxien Quellen energiereicher kosmischer Teilchen sind.“

Boten aus dem Hochenergie-Universum
Die energiereichen Neutrinos entstehen nach Vorstellung der Wissenschaftler als charakteristisches Nebenprodukt in kosmischen Teilchenbeschleunigern. Das sind etwa Materiestrudel gigantischer Schwarzer Löcher oder explodierende Sterne. Anders als elektrisch geladene Atomkerne werden die elektrisch neutralen Neutrinos auf ihrem Weg durchs Weltall nicht von kosmischen Magnetfeldern abgelenkt, so dass ihre Ankunftsrichtung direkt zur Quelle weist.

Der Nachweis von Neutrinos ist allerdings extrem aufwendig, denn die „geisterhaften“ Elementarteilchen durchqueren oft einfach die komplette Erde, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nur ganz selten reagiert ein Neutrino mit seiner Umgebung. Es erfordert gewaltige Detektoren, um wenigstens ein paar der seltenen Reaktionen einzufangen. „Darum haben wir 86 Löcher ins Eis der Antarktis gebohrt, jedes 2.500 Meter tief. In diese Löcher wurden, verteilt über einen Kubikkilometer, 5.160 Lichtsensoren installiert. Diese registrieren die winzigen Lichtblitze, die bei den seltenen Neutrino-Reaktionen im durchsichtigen Eis entstehen“, erklärt Dr. Jan Auffenberg, ebenfalls Physiker der RWTH.

Die internationale IceCube-Kollaboration besteht aus rund 300 Wissenschaftlern aus zwölf Ländern und wird unter der Federführung der US-amerikanischen National Science Foundation betrieben. Die University of Wisconsin/Madison ist die Leitinstitution, sie trägt die Hauptverantwortung für den Betrieb des IceCubes. Deutschland stellt nach den USA das zweitstärkste Kontingent des Teams. Neben DESY (Deutsche Elektronen-Synchrotron) sind neun deutsche Universitäten beteiligt: RWTH Aachen, Humboldt-Universität zu Berlin, Ruhr-Universität Bochum, TU Dortmund, Universität Erlangen-Nürnberg, Gutenberg-Universität Mainz, Universität Münster, TU München und Bergische Universität Wuppertal. Die deutsche Beteiligung am Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die beteiligten Universitäten getragen.

RWTH ehrt famose Familienfreundlichkeit

Mit dem Preis „FAMOS für Familie“ ehrt die RWTH Führungskräfte und Teams für familiengerechte Personalführung.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aachener Hochschule können Vorschläge für die Preisvergabe einreichen, die jetzt zum elften Mal stattfand. Die Ausgewählten zeigen ein hohes Maß an Familienfreundlichkeit und machen deutlich, dass die die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf an der RWTH fördern. „Damit tragen Sie dazu bei, dass die Hochschule eine attraktive Arbeitgeberin für exzellente Fachkräfte ist“, betonte Kanzler Manfred Nettekoven im Rahmen einer kleinen Feierstunde.

Die Jury wählte aus den Nominierungen folgende Preisträgerin und Preisträger aus: die Professorin und Professoren Sigrid Brell-Cokcan, Lehrstuhl Individualisierte Bauproduktion, Lars M. Blank, Lehrstuhl für Angewandte Mikrobiologie, Christoph Broeckmann, Lehrstuhl für Werkstoffanwendungen im Maschinenbau, und Alexander Mitsos, Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik. Außerdem gehörten Werner Möller, Leiter des Personaldezernats, und Gruppenleiter Timo Schönenberg, Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren, zu den Geehrten. Kanzler Nettekoven übergab zusammen mit Jadranka Bozanovic vom Familienservice der RWTH die Preise. „Ohne das fortwährende Engagement des Rektorats wären wir heute nicht die familienfreundliche Hochschule, zu der die RWTH geworden ist“, betonte die RWTH-Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Brands-Proharam Gonzalez.

Nachhaltig familienfreundliche Personalführung
In den vergangenen zehn Jahren wurden insgesamt 30 Personen ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde auch zum ersten Mal der Preis „Nachhaltig FAMOS für Familie“ verliehen. Damit wird gewürdigt, wer bereits zuvor mit „FAMOS für Familie“ anerkannt wurde und sich darüber hinaus noch durch eine nachhaltig familienfreundliche Personalführung profilierte. Erster Empfänger dieses Nachhaltigkeitspreises ist Professor Henner Hollert, Lehr- und Forschungsgebiet Ökosystemanalyse, der sieben Jahre in Folge von seinem Team nominiert wurde.

RWTH hält Spitzenplätze im DFG-Förderatlas

Deutlicher Vorsprung in den Ingenieurwissenschaften und hervorragende Positionen in den Naturwissenschaften. Profilierung zahlt sich aus.

Die RWTH erhielt zwischen 2014 und 2016 für Forschungsprojekte 200 Millionen Euro aus Bundesmitteln – mehr als jede andere deutsche Universität. Dies dokumentiert der neue Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, der seit 1997 im Drei-Jahres-Rhythmus herausgegeben wird.

Demnach zählt die Aachener Exzellenzuni auch bei der Einwerbung von EU-Forschungsmitteln zu den fünf besonders geförderten Universitäten im Land. Bei der Förderung durch Mittel, die über die DFG vergeben werden, rangiert die RWTH mit 281 Millionen Euro im betrachteten Zeitraum als beste technische Hochschule auf Rang drei.

Deutlich an der Spitze stehen die Ingenieurwissenschaften der RWTH als Fördernehmer: Mit 134,3 Millionen Euro ist das von der DFG eingeworbene bewilligte Volumen um 47,9 Millionen höher als das der Uni Erlangen-Nürnberg als Zweitplatzierter. Hinzukommen 33,9 Millionen Euro im Rahmen des Programms Industrielle Gemeinschaftsforderung IGF der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Aif, was auch hier den ersten Platz vor der TU München mit 24,2 Millionen Euro bedeutet. Die Aachener Naturwissenschaften zählen mit 48,1 Millionen Euro DFG-Mittel zu den führenden.

„Die Ergebnisse zeigen, dass eine Hochschule profiliert sein muss, um sich in der Spitzengruppe zu etablieren. Der Förderatlas bestätigt, dass wir basierend auf einer starken Grundlagenforschung und interdisziplinär ausgerichtet, klarer Spitzenreiter in den Ingenieurwissenschaften sind“, betont RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg. Aber auch die Rangliste in der Chemie wird mit 23 Millionen Euro DFG-Bewilligungen von der RWTH angeführt. Die DFG verweist explizit auf die Stärken in der Molekülchemie und der Polymerforschung. In der Architektur ist die RWTH mit 7,3 Millionen Euro seitens der DFG Dritter hinter den Universitäten Bochum und Stuttgart.

Ausgewertet für den Förderatlas werden Daten der DFG, der Bundesministerien, der EU mit Horizon 2020, der Fördermaßnahmen des European Research Councils, ERC, sowie der AiF. Enthalten sind maßgebliche Kennzahlen über die Vergabe öffentlicher projektbezogener Drittmittel, der Mittel aus Industrie und Wirtschaft an Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen sowie Kennzahlen zur internationalen Personenförderung. Dazu gehören die Alexander-von-Humboldt-Professuren und die Stipendien des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes DAAD.

Deutlich wurde, dass die RWTH neben der LMU und der TU München sowie den Universitäten Bonn und Münster zu den wichtigsten Zielhochschulen von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern in den Ingenieur- und Naturwissenschaften zählt. Bei den DAAD-Förderungen für diese Gruppe in den Disziplinen ist die RWTH in den Jahren 2012 bis 2016 Spitzenreiter.

„Die RWTH hat sich als attraktiver Standort für exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert. Das ist einer von vielen Erfolgen, die durch den DFG-Förderatlas belegt werden“, sagt Schmachtenberg.

Forschungsprojekt GALILEOnautic ermöglicht autonome Schifffahrt

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts GALILEOnautic wurden jetzt im Hafen Rostock präsentiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RWTH Aachen, der Universität Bremen, der Universität Rostock, der Hochschule Wismar und des IT-Unternehmens SCISYS Deutschland GmbH haben automatisierte Systeme für den maritimen Bereich entwickelt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi, mit 1,6 Millionen Euro gefördert.

Die Projektverantwortlichen konnten zeigen, wie durch eine zunehmende Automatisierung der Schifffahrt bei stetig wachsenden maritimen Verkehrsaufkommen in Häfen ein sicherer Verkehrsfluss garantiert werden kann. Hierfür wurden Technologien zum autonomen Navigieren und optimierten Manövrieren von kooperierenden Schiffen in Häfen entwickelt. Im Vordergrund stand die Präsentation des technischen Entwicklungsstandes für ein autonomes, kooperatives Handeln aller an der Navigation der Schiffe beteiligten Akteure im Sinne eines sich selbst abstimmenden Netzwerks.

Eine Grundvoraussetzung für autonomes Handeln stellt die hochgenaue und zuverlässige Positionsbestimmung und Navigation dar, wobei auf das neue europäische Satellitennavigationssystem „Galileo“ zurückgegriffen werden konnte. Damit berechnete, aktuelle Informationen über Position, Geschwindigkeit und Orientierung erlaubten eine Vorhersage, wie sich die Schiffe in den nächsten Sekunden und Minuten bewegen. Mit diesem Wissen konnten optimale Handlungsvorschläge für alle Schiffe, beispielsweise in einem Hafen, in einem kooperativen Sinn ermittelt werden. Hierzu zählt die Weiterentwicklung bestehender Manöverassistenzsysteme. Zusätzlich wurden Schiffsregelungssysteme an Bord erstellt, die robust gegenüber sich ändernden Umweltbedingungen und Einflüssen sind. Zur Datenübertragung zwischen allen Verkehrsträgern wurden sichere und permanent verfügbare Kommunikationswege geschaffen. Für den Nahbereich erfolgte eine Kombination unterschiedlicher Sensoren im Sinne einer Nahfelderkennung.

Erst mit der genauen und zuverlässigen Bestimmung von Position, Geschwindigkeit und Orientierung ist der Grundstein für ein automatisiertes System gelegt. „Besonderes Alleinstellungsmerkmal in GALILEOnautic ist die Vernetzung und zentrale Koordination aller beteiligten maritimen Fahrzeuge. Auch wenn ein Teilnehmer nicht vernetzt ist, kann das System adäquat reagieren.“, erklärt Projektkoordinator Dr. René Zweigel vom Institut für Regelungstechnik der RWTH. „Dadurch ist es möglich, Automatisierung auch bei Mischverkehr mit autonomen und nicht-autonomen Systemen umzusetzen. Nur so kann eine Automatisierung Schritt für Schritt gelingen.“

Professor Bodo Wiegand-Hoffmeister, Rektor der Hochschule Wismar, betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit von Wissenschaft, Industrie und Politik: „Das Rostocker Umfeld mit seinem Hafen, der sehr guten Infrastruktur und der Nähe zur Universität Rostock und der Hochschule Wismar ermöglichen zukünftige Schritte in Richtung autonome Schifffahrt. Hier wollen wir eine Vorreiterrolle einnehmen“. Er ergänzt: „Die in Rostock verfügbare Forschungsinfrastruktur bietet ideale Bedingungen, um die technischen Voraussetzungen im Verbund aller Partner zu entwickeln.“

Auf dem Traditionsschiff „Typ Frieden“ des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums im IGA Park Rostock fand die Abschlusspräsentation statt. In unmittelbarer Nähe, auf der Unterwarnow gegenüber dem Seehafen, wurden anhand unterschiedlicher Testszenarien mit autonomen Wasserfahrzeugen die Potenziale des entwickelten Systems demonstriert. So waren zwei Schiffe vernetzt und agierten kooperativ. Ein drittes, nicht-vernetztes bemanntes Schlauchboot störte die beiden Schiffe. Sie wichen autonom sowohl untereinander als auch dem störenden Schlauchboot unter Beachtung der geltenden Kollisionsverhütungsregelung und ihrem Fahrziel aus. In einem zweiten Szenario wurde das Potenzial eines Nahfelderkennungssystem gezeigt, das einen Kai bei paralleler Vorbeifahrt der unbemannten Wasserfahrzeuge exakt lokalisieren konnte.

Das dritte Szenario fand im Maritimen Simulationszentrum Warnemünde, MSCW, des Bereiches Seefahrt der Hochschule Wismar statt. Hier wurde die vernetzte Kooperation von Schiffen in sicherheitskritischen Bereichen simuliert: In einer Fahrrinne zum Hafen Rostock begegneten sich zwei Fährschiffe mit jeweils einer Länge von 200 Metern. Die Simulation demonstrierte, wie die Schiffe gemäß der nationalen Kollisionsverhütungsregeln in der engen Fahrrinne einander ausweichen. „Die rasante Entwicklung in diesem Bereich wird weitere Verkehrsträger im maritimen Bereich einschließen“, erläutert Professor Torsten Jeinsch vom Institut für Automatisierungstechnik der Universität Rostock.

4,9 Millionen Euro für Urban Energy Lab 4.0

RWTH startet den Aufbau einer neuen Infrastruktur für die Energieforschung.

Die RWTH Aachen hat unter Beteiligung der Fakultäten Bauingenieurwesen, Elektrotechnik sowie Maschinenwesen das interdisziplinäre Infrastrukturprojekt „Urban Energy Lab 4.0“ bewilligt bekommen. 4,9 Millionen Euro werden dazu aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung eingesetzt. Das Urban Energy Lab 4.0 schafft experimentelle Möglichkeiten, mit denen aktuelle Forschungsfragen der Energiewende bearbeitet werden können.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des E.ON Energy Research Center, des Centers for Wind Power Drives und des Lehrstuhls für energieeffizientes Bauen arbeiten unter Leitung von Professor Dirk Müller vom Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik zusammen. Sie wollen eine hoch vernetzte Infrastruktur für die Konzeption und Analyse neuer städtischer Energieversorgungskonzepte schaffen. Denn zukünftige urbane Energiesysteme sind geprägt von dezentraler Erzeugung, Sektorenkopplung und den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung. Planung, Bau und Betrieb von Bestandteilen müssen damit vielfältigen Anforderungen genügen, die nur durch ein Zusammenspiel von Bautechnik, technischer Gebäudeausrüstung, Netzplanung und Automatisierung abgebildet werden können.

Flexibles Versuchsfeld für kontrollierbare Experimente
Die Forschungsinfrastruktur ist ein flexibles Versuchsfeld für kontrollierbare Experimente von der Versorgung eines Raums bis zur energetischen Betrachtung eines Stadtquartiers. Neue Techniken können erprobt und nachhaltige Lösungskonzepte für eine sichere und umweltschonende Energieversorgung erarbeitet werden. Mit Hilfe einer Hardware-in-the-Loop-Plattform wird ein Energieversorgungssystem in der Größe einer ganzen Stadt durch komplexe Simulationen ersetzt. Das Projekt ist in dieser Größenordnung und mit der geplanten flexiblen Erweiterbarkeit sowie seiner interdisziplinären Struktur bundesweit einmalig.

Bronze für das Team Carologistics

Das Team Carologistics, bestehend aus wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden des Cybernetics Lab IMA & IfU und des Lehr- und Forschungsgebiets Wissensbasierte Systeme der RWTH Aachen sowie des MASCOR Instituts der FH Aachen, sicherte sich die Bronzemedaille in der RoboCup Logistics League im kanadischen Montreal.

Obwohl die Aachener immer wieder mit WLAN-Problemen zu kämpfen hatten, mussten sie sich nur dem neuen Weltmeister aus Graz geschlagen geben. Das kleine Finale konnten die Carologistics für sich entscheiden und damit den 3. Platz sichern.

RoboCup Logistics League
Die RoboCup Logistics League zeigt auf einem 14 mal acht Meter großen Spielfeld, was in den nächsten Jahren in sogenannten „Smart Factories“ im Kontext von „Industrie 4.0“ aus intralogistischer Sicht möglich ist. Die Roboter müssen das Spielfeld erkunden und zurückmelden, an welcher Position welche Maschine steht. Somit finden sie selbst die besten Verbindungen zwischen den einzelnen Maschinen. In der anschließenden Produktionsphase geht es darum, individuelle Produkte zu fertigen. Den Robotern werden Zeitfenster für Aufträge mitgeteilt und das Roboter-Kollektiv entscheidet, wann und wie es welche Bestellung produziert. Dabei muss der Produktionsprozess in einzelne Bestandteile und gegenseitige Abhängigkeiten zerlegt werden, woraus sich Aufgaben mit zeitlichen Abhängigkeiten ergeben, welche unter den Robotern aufgeteilt werden.

RWTH-Verwaltung nicht erreichbar

Die Verwaltung der RWTH ist am 6. Juli 2018 wegen einer Betriebsveranstaltung nicht erreichbar.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Hochschulverwaltung der RWTH Aachen sind am Freitag, 6. Juli 2018, wegen einer Betriebsveranstaltung nicht erreichbar. Dies gilt unter anderem für die Zentrale Studienberatung, das Prüfungsamt, die Hochschulkasse, den Shop im Hauptgebäude und das Dezernat Presse und Kommunikation. Die Telefonzentrale der Hochschule ist besetzt, für Stör- und Notfallmeldungen sind die Hausmeister und auch die Hochschulwache erreichbar.